Donnerstag, 30. Dezember 2010

Aufforderung zum Fremdgehen

Anschauen:


Nachkochen: Sellerie im Ofen, leider habe ich gerade keine genaue Zeit im Kopf, aber gegen Ende kann man noch eine ganze Knoblauchzehe in den Ofen legen, sobald sie weich ist horizontal halbieren, mit Salz bestreuen und auslöffen.
Man kann auch mit billigen Zutaten und viel Strom teure Gerichte kochen.

Freitag, 24. Dezember 2010

Saure Kutteln

Eigentlich schon immer eines meiner Leibgerichte und eigentlich konnte ich es auch kochen. Vorgestern ging dann aber irgendwie alles in die Binsen. Statt einer rötlichen nahm der Topfinhalt eine unappetitliche dunkelbraune Färbung an und schmneckte unangenehm bitter. Zum Glück konnte Papa das ganze mit ordentlich Salz und Essig noch retten. In erster Linie lag es wohl am Wein. Da ich mich in Papas Weinkeller nicht allzugut auskenne, verkoche ich in der Regel das, was in der größten Menge vorhanden ist und wovon ich den Preis kenne. In diesem Fall war das leider ein Rioja. Zu dunkel, zu schwer, zu viele Gerbstoffe. Besser ist ein leichterer Roter, am besten ein original schwäbischer Trollinger oder leichter Lemberger.

800g vorgekochter Kutteln
5 Zwiebeln
eine Flasche Rotwein
2 EL Tomatenmark
etwas Zitronenschale
Mehl
Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
neutrales Fett oder Schmalz
Rotweinessig

Zwiebeln und Kutteln in dünne Streifen schneiden und je nach Topfgröße nacheinander oder zusammen anrösten, das Tomatenmark hinzugeben Farbe nehmen lassen und anschließend mit etwas Mehl bestäuben. Mit Wein ablöschen und die angequetschen Wacholderbeeren, Zitronenschale und Lorbeerblätter hinzugeben. Nun dürfen die Kutteln  mindestens eine Stunde weiterköcheln bis sie weich sind. Am Ende gut salzen und mit Rotweinessig abschmecken. Bratkartoffeln passen am besten.

Gebeizter Saibling

Nacher ist Heilig Abend und ich fühl mich eigentlich jetzt schon vollgefressen. Trotzdem quillt es hier nicht an neuen Rezepten über, da man für Fondue, Reh-Carpaccio, Kartoffelsalat oder Wurstspätztle in Brühe nicht wirklich ein Rezept schreiben kann/muss. Wenn doch gewünscht, bitte melden!
Heute wird es noch simpler: Bratwürste.
Deswegen die Vorspeise für den ersten Weihnachtsfeiertag.




















zwei Saiblingsfilets mit Haut (oder Forelle)
ein kleiner Bund Dill
ein kleiner Bund Petersilie
3 EL Salz
1 EL Korianderkörner
1 EL Senfkörner
1 EL Pfeffer
1 EL Zucker

Die Gewürze in Mörser fein mahlen und die Petersilie so wie den Dill feinst hacken. Alles gut vermengen, und auf die auf der Haut liegenden Filets aufdrücken. Der Fisch muss nun zwei Tage in Kühlschrank durchziehen, bevor er in dünnen Streifen serviert werden kann.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Kartoffelpüree mit Spinat und Speck

Nachdem ich neulich zum ersten und hoffentlich letzten Mal in die Verlegenheit kam Nudeln mit Ketchup zu probieren (Gott sei Dank bietet das Supermarktregal heute eine gigantische Auswahl an Pestos für kochunwillige und faule Tage) verschwendete ich ein paar Gedanken an die gute alte Zeit. Damals als die "Unterschicht" sich noch mit Hummer und Flusskrebs begnügte, statt im Jogginanzug zu Mc Donalds zu watscheln.
Um nicht ein eine Ecke mit Thilo Sarrazin gestellt zu lernen, zählen wir folgendes Gericht aber lieber zur Studentenküche.




















Stilecht unattraktiv angerichtet entfaltet sich Charme erst beim Genuss. Rezept? Muss ich das aufschreiben oder ist das zu trivial?

Kartoffelpüree

Kartoffeln
Milch
Butter

Die Kartoffeln zu schälen, zu würfeln und in Salzwasser weich zu kochen, wir ja wohl noch jeder schaffen. Spätestens dann scheiden sich die Geister. DIe Kartoffeln werden gestampft oder durch einen Spätzlespresse gedrückt, mit warmer Milch und Butter oder Olivenöl angereichtert, mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt und anschließend mit einem Schneebesen oder Handrührgerät glattgerührt.


Spinat

Tiefkühlspinat (natur, ohne Blubb)
ordentlich Knoblauch

Den Spinatblock mit etwas Wasser und viel Knoblauch in einem Topf mit Deckel erhitzen, abseihen und durch die Pfanne mit den gebratenen Speck ziehen. Das geht natürlich nur, wenn anders als in meinem Fall, alle Speck mögen.
Edler wirds natürlich, wenn man frischen Spinat zur Verfügung hat. Dieser muss kurz in heißem Wasser blanchiert werden und kommt dann abgetrocknet in eine Pfanne mit heißen, mit Knoblauch aromatiserem Olivenöl um Geschmack zu nehmen.

Samstag, 11. Dezember 2010

Suppeé

Das Gefühl, das Samstage so schön macht, heißt Reue. In Katerstimmung köchelt man seinen Tee und gönnt seinem geschundenen Körper Balsam in Kompensation der Exzesse der Nacht. Frisches Obst, ein Glas Milch, wieso nicht gleich vegetarisch?
Die Suppe ist traditionell die Nahrung der Geschwächten und Regenerierenden. Das Rezept und vorallem die geniale Idee mit dem Frischkäse ist von Monja inspiriert und lässt sich beliebig mit anderen Gemüsevariationen abwandeln.


 















fünf mittelgroße Kartoffeln
eine große Süßkartoffel
drei Karotten
zwei Zwiebeln
eine Zehe Knoblauch
100ml Sahne
50g Butter
Curry-Mischung
Muskat
Ziegenfrischkäse

Zwiebeln, Karotten und Knoblauch kurz in Olivenöl andünsten. Dann das grob gewürfelte Gemüse und Salz mit Wasser hinzugeben und eine dreiviertel Stunde weichköcheln lassen. Das Wasser abgießen und auffangen, das Gemüse mit Sahne und Butter pürieren, mit dem Gemüsesud auf gewünschte Konsistenz verlängern und abschmecken. Mit ein paar Brocken Ziegenkäse anrichten.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Hähnchenbrust in Sahne

 oder auch: die Kunst eine Hähnchenbrust nicht vertrocknen zu lassen.

 














 eine (Mais-)Hähnchenbrust
200ml Sahne
zwei Zwiebeln
eine Hand voll Kirschtomaten
½ Zucchini
½ rote Paprika
½ Chilischote
eine Zehe Knoblauch
Weißwein
Soja- und Worchester Sauce
Olivenöl
Sesam 

Gemüse würfeln, Zwiebeln in einer ofenfesten Kasserolle anbraten. Erst Zucchini und Knoblauch, am Ende Paprika und Tomaten hinzugeben. Die Hühnerbrust würzen, auf das Gemüse betten, mit Sahne und Weißwein oder Noilly Prat begießen und ein paar Spritzern der Gewürzsaucen abschmecken. Im Ofen bei 200° für 25 Minuten zu Ende garen und während dessen drei bis vier Mal mit dem Sud übergießen.
Zum Schluss etwas Sesam anrösten und über das Hähnchenbrustfilet geben.

Montag, 6. Dezember 2010

Adventsmenü

Für 2 Personen:

Vorspeise:

Warmer Kürbissalat mit Seranoschinken, Rucola und Parmesan


1/2 Butternut-Kürbis
100g Serano oder anderer geräucherter Schinken
100g Rucola
1Tl Koriandersamen
1Tl schwarze Pfefferkörner
Kürbiskerne
Balsamico
Olivenöl
Salz

Den Kürbis halbieren und die Hälften nochmals in 2 Stücke zerteilen und die Kernmasse herausnehmen. Nun den Kürbis schälen und mit Olivenöl einreiben. Die Koriandersamen mit dem Pfeffer und einem Tl Salz im Mörser grob malen und damit den Kürbis ebenfalls einreiben. Den Krübis in einem Bräter 1/2 Stunde oder länger bis er schön bräunlich geworden ist, bei 180 Grad Ober-Unterhitze in den vorgeheizten Ofen geben. Dann den Krübis leicht abkühlen lassen und derweil den Schinken auf den Tellern auslegen. Darauf den grob zerpflügten Krübis und den geputzen Ricola geben und mit Kürbiskernen und Parmesanstücken nach Belieben bestreuen. Am Ende einfach noch ein bisschen Balsamico mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermischen und den Salat damit beträufeln.


Hauptgang:

Rinderhüftsteaks mit Süßkartoffelpüree


3-4 Süßkaroffeln (je nach Größe)
Milch
50g Butter
1 Lorbeerblatt
5 Nelken
3 getrocknete Chilis

2 Rinderhüftsteaks (oder jedes andere Fleisch nach belieben)
100ml trockener Rotwein
150ml Rinderfond
1/2 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 Scheiben Ingwer
1 kleines Stück Zimtstange
4 Pimentkörner
2El Butter

Die Süßkartoffeln schälen und in grobe Würfel schneiden. Diese im Salzwasser mit dem Lorbeerblatt, den Nelken und den Chilis 20-30 min weichkochen. Die Gewürze herausnehmen und die Kartoffeln abschütten. In den Topf zurückgeben und zerstampfen oder was die Ausrüstung erlaubt. Den Topf leicht erhitzen, die Butter hinzugeben und die Milch unter kräftigem Rühren bis zur gewünschten Konsistenz hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Steaks Trocken tupfen und in Olvienöl von beiden Seiten scharf anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und dann die Hitze reduzieren und Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer hinzugeben. Das Fleisch je nach Geschmack braten und frühzeitig aus der Pfanne nehmen und in Alufolie gewickelt ruhen lassen. Währendessen die Pfanne mit dem Rotwein ablöschen, fast verkochen lassen und den Fond mit den restlichen Gewürzen nachschütten. Die Sauce kräftig einreduzieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken, die Herdplatte abschalten und mit der kalten Butter binden.


Als Nachtisch gabs ein Schokobrownie der aber irgendwann mal in gelungener Form nachgereicht wird ;)

Linsen mit Spätzle

Eigentlich gibt es nur ein Rezept: Mama anrufen! Keine andere Zubereitungsart wird jemals zu einem vergleichbaren Ergebnis führen. Nachbars Rasen ist zwar immer grüner, - aber mal ehrlich - ihre Linsen mit Spätzle sind nie so gut sein.
Trotzdem für Reigschmeckte (Schwaben mit Migrationshintergrund) ein Grundrezept, auf dem wohl alle anderen mehr oder weniger aufbauen.
Die Zutaten sind billig zu haben und, solange man es schafft dem Berliner Metzger klar zu machen, was Saitenwürstchen sind, leicht zu bekommen und auf Vorrat zu halten.

Linsen

400g Tellerlinsen
zwei Zwiebeln
1 EL Schweineschmalz oder Pflanzenöl
1 EL Mehl
2 Lorbeerblätter
Rotweinessig
Muskatnuss
300g Bauchspeck (am Stück oder gewürfelt)
Saitenwürstchen

Die Lisen, je nach Verpackungsaufschrift über Nacht in ausreichend Wasser einweichen oder eine Stunde köcheln lassen. Wichtig ist, dass Linsen nie in blubbernd heißem Wasser gekocht oder zu früh gesalzen werden, da sie ansonsten hart bleiben.
Die Zwiebeln würfeln, in einem Topf anrösten und wieder herausnehmen. Dann eine braune Mehlschwitze anrühren, d.h. das Schmalz mit dem Mehl braun werden lassen, kellenweise das Lisenwasser oder lauwarmes Leitungswasser hinzugeben und gut jeweils gut verrühren. Nun die Linsen, ausreichend Flüssigkeit, den Bauchspeck und die Lorbeerblätter hinzgeben, mit Muskat und Pfeffer würzen und knapp eine Stunde leicht köcheln lassen. Gegen Ende die Saitenwürstchen hineinlegen und mit Salz und Essig abschmecken.

















Spätzle sind ein wunderbares Beispiel für die schwäbsiche Eigenheit sämtliche Backwaren mit Sprudel zu stecken. Das treibt bisweilen bizarre Blüten wie "Sprudelkuchen" für schwäbische Kinder mit Laktoseintoleranz.


Spätzle 

500g Mehl (405 oder spezielles Spätzlemehl)
5 Eier
viel Salz
Sprudel

Den Teig mit einer Küchen-, oder Handrührmaschine zu einer zähen Masse verrühren. Die Zähigkeit wird über die Menge des Sprudels bestimmt, je nachdem ob der Teig über ein nasses, flaches Holzbrett von Hand geschabt werden (zäher) oder durch eine Spätzlespresse gedrückt werden soll (flüssiger). Auch dem Spätzlesteig schadet eine gewisse Ruhezeit nicht. Aber vorsicht vor Teigdieben! So werden sie nach und nach in kochendes Salzwasser befördert, bis sie, sobald sie oben schwimmen, abgeschöpft werden. Bei uns wandern die Spätzle dann zum ruhen und warmhalten in ein wames Wasserbad, sie können aber auch direkt in ein Sieb gegeben werden.

Freitag, 3. Dezember 2010

epic fail is epic



















Kochen ist nicht Autofahren. Man kann nicht einfach mal kurz mal sein Hirn ausschalten, vor sich hin fahren und es wird schon alles gut gehn. Kochen ist Krieg! (Ich musste gerade verstellen, dass ich nicht der Erste bin, dem diese Formulierung einfällt...) Einmal die Zwiebeln vor dem restlichen Gemüse gewürfelt, schon wird man mit Tränen bestraft. Andersherum wärs klüger gewesen.

Irgendwo zwischen Gemüse schnippeln, Taschenmesser holen, um den Wein Entkorken und auf dem Weg den Staubsauger mitbringen, brutzelt es in der Pfanne. Um das Fleisch von allen Seiten her rundherum anzubraten wird es kurz auf den Kochlöffel gestützt. Been there, done that. Gefühlte hundert mal! Blöd nur, dass ich - um bei der Kriegsmetapher zu bleiben - auf einem Steckenpferd mit Holzschwert in die Schlacht reite.
Zurück in der Küche mit einem Bratenwender als Kunststoff, statt meines heiß geliebten Holz-Werbegeschenks. Die fast 500° Kelvin geben ihm den Rest. Einzig: Ich bemerke nichts. Munter nehme ich das Fleisch heraus und beginnen Zwiebeln udn Knoblauch anzubraten, lösche sie mit Weißwein ab und gebe sie zu den Kaninchenkeulen im Ofen.
Der seltsame Geschmack beim Vorkosten erklärt sich mir erst, als ich zwischendurch kurz den Bratenwender abspühl.

Übeltäter

Opfer

































Zum Glück ist bisher nur die halbe Flasche Wein verkocht...

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Fenchel-Bolognese

Für mich immer ein gern genutztes Beispiel wenn es um den Spass und das Ausprobieren beim Kochen geht. Vor einer Weile kam mir die Idee mal Fenchel zu probieren. Ich suchte mir also Anregungen im Internet und Kochbüchern wodurch schnell klar wurde wie Fenchel zu gebrauchen ist und mir gefiehl die Kombination mit dem Hackfleisch woraus inzwischen dieses Gericht enstanden ist. Mit ein bisschen Erfahrungen und Grundwissen ist es nicht mehr schwer neues auszuprobieren und/oder zu "erfinden". Einfach trauen und man kann sich selbst wunderbare Sachen kochen mit den Zutaten die einem schmecken.

















Für 2 Personen:

250g gemischtes Hackfleisch
1 Fenchel
1 Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
100ml Weißwein
200ml Gemüßebrühe
3El Frischkäse (pur)

Das Fenchelgrün abschneiden und beiseitelegen. Dann die Knolle halbieren, den Strunk herausschneiden und die Knolle in grobe Stücke schneiden. Zwiebel und den Knoblauch in kleine Würfel schneiden. Das Hackfleisch in Olivenöl scharf anbraten und aus der Pfanne nehmen. Dann den Fenchel mit der Zwiebel und dem Knoblauch anschwitzen und dannach das Hackfleisch wieder hinzugeben, mit Salz und Peffer würzen und mit dem Weißwein ablöschen. Den Wein leicht verkochen lassen und die Gemüßebrühe nachschütten. Jetzt das ganze 5 Min köcheln lassen und dann den Frischkäse unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Fenchelgrün garnieren.

Dazu passend: Penne Rigatoni