Dienstag, 19. April 2011

Frittierte Kartoffelbällchen

Was man kochen sollten, wenn man übergewichtige Kinder will:

sechs mittlelgroße weichkochende Kartoffeln
ein Ei
drei Scheiben Sandwitchkäse
Paniermehl
Cornflakes
Rosmarin
Muskat
Paprikapulver
Öl zum frittieren

















Die Kartoffen schälen in Würfel schneiden und kochen, etwas abkühlen lassen und anschließend zu einem feinen Brei stampfen/pressen/quetschen. Nun ein Ei und die Gewürze hingeben und zu einem formbaren Teig vermischen. Sollte der Teig zu feucht werden, kann man ihm mti etwas Speisestärke oder Mehl zusätzliche Bindung verleihen. Nun beginnt die mühsame und klebrige Übung pingpongballgroße Kügelchen mit Käsefüllung zu formen. Eine gangbare Methode ist eine flache Tasche auf der Handfläche zu formen, eine etwa haselnussgroße Mege Käse in die Vertiefung in der Mitte zu geben und diese dann mit den Außenseiten der Tasche zu verschließen.Durch Rollen zwischen den Handflächen können die Bällchen noch etwas in Form gebracht werden. Zum Abschluss in der Mischung aus Cornflakes und Paniermehl wenden und kurz frittieren.

Freitag, 1. April 2011

Pörkölt/Paprikás (politisch unkorrekt)

Was wir gemeinhin als Gulasch bezeichen nennen die Magyaren eigentlich Pörkölt (Angeröstetes) oder Paprikás, während Gulyás eher eine Gulaschsuppe bezeichnet. Damit aber auch genug mit der politischen Korrektheit, andere zeigen schließlich auf,  dass es die Deutschen damit sowieso nicht so ernst meinen.
Alle Fans der Wendy stellen nun bitte das Lesen ein!
Zurück zum politisch unkorrekten: "Wie beginnt fast jeder gute Witz?" - "Mit einem Blick über die Schulter." Es könnte ja eine Feministin oder eine andere vom der Pointe betroffene Miderheit hinter einem stehen.
Ähnlich verhält es sich auch mit manchen Einkäufen. Und selbst im Moment vollkommender Unbeobachtetheit kostet der Griff zum Pferdefleisch einiges an Überwindung.

Seit Papst Gregor III. im Jahre 732 die wertvollen Kriegsmaschinen aus dem Kochtopf verbannte gilt Pferdefleisch in der Breite der Gesellschaft als ebenso großes Tabu, wie der Verzehr von Meerschweinchen, Katzen und Hunden. Eine rationale Begründung hingegen gibt es nicht, man trifft höchstens auf den EInwand, dass es unabgebracht sei ein solch edles Geschöpf wie ein Pferd zu verspeißen.
Ob es für den Adel eines Tiere spricht, sich vom Menschen als Reittier missbrauchen zu lassen sei dahingestellt, doch ist das Rind nicht viel edler? Wie wäre es mit einem Ausflug in die Mythologie?

„Europa war, wie immer, mit ihren Gefährtinnen aus dem Haus gegangen. An der Mündung des Flusses lief Europa mit ihrem goldenen Korb zwischen den Rosen umher. Plötzlich sahen sie sich von einer Herde von Stieren umzingelt, die von dem Boten Hermes angetrieben wurden. Darunter einer aus blendendem Weiß, mit kleinen Hörnern, die wie leuchtende Edelsteine aussahen. Nichts Drohendes ist in seinem Ausdruck. Dieser besondere Stier war Zeus, der sich unsterblich in Europa verliebt hatte. Er versuchte mit allen Tricks, seine Untreue vor seiner argwöhnischen Gattin Hera zu verbergen, so dass Europa, die am Anfang furchtsam war, diesem weißen Maul ihre Blumen hinstreckt. Der Stier stöhnt vor Lust, wirft sich wie ein Hündchen ins Gras und bietet seine kleinen Hörner den Kränzen dar. Die Prinzessin wagt es, auf seinen Rücken zu steigen, die Beine seitwärts gewendet. Nun bewegt die Herde sich unauffällig vom trockenen Flussbett zum Strand. Scheinbar unentschlossen nähert der Stier sich dem Wasser. Dann ist es zu spät: Schon stürzt sich das weiße Tier in die Wellen, mit Europa auf dem Rücken, sie wendet sich um: Mit der rechten Hand hält sie sich an einem Horn fest, mit der anderen stützt sie sich auf das Tier. Sie versuchte den Stier zurück zu treiben und rief um Hilfe, da sie nicht wusste, dass der weiße Stier Zeus war, doch es gelang ihr nicht. Der Luftzug ließ ihre Kleider flattern, und der Stier schwamm mit ihr auf die Insel Kreta" - Ovid: Metamorphosen: II 833-875

Zurück in die Gegenwart. In Deutschland werden keine Pferde als Schlachttiere gezüchtet, die Schlachtung beschränkt sich hierzulande auf verletzte und auf Grund des Alters nicht mehr einsetzbare Tiere, die vorher artgerecht als Sport oder Arbeitstiere gehalten wurden. Besser geht es wahrscheinlich nichtmal Uli Hoeneß Hund. (Mehmet Scholl über Uli Hoeneß: “Mein Traumberuf war immer: Spielerfrau oder Hund bei Uli Hoeneß.”)
Man steht also vor der Wahl einer Schlachtung oder durch das einschläftern eine Tonne narkotikaverseuchten Sondermüll zu produzieren. Es steht also im eigenen Ermessen die moralische Tragbarkeit des Pferdefleischkonsums abzuwägen und den über Jahrhunderte kultivierten Ekel zu abzulegen.





















300g Pferdefleisch
100g Sour Cream
3 Zwiebeln
2 Zehen Knoblauch
1 Paprika
2 EL Tomatenmark
Lorbeerblätter
Paprikapulver (scharf und süß)
Kümmel
Rosmarin
Brühe
Öl/Schmalz


Selbst mich kostet es etwas Überwindung das Fleisch anzufassen und in Stücke zu schneiden, daraufhin ist es aber kaumnoch von magerem Rindfleisch zu unterscheiden. Das Fleisch mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen und in Fett scharf anbraten, herrausnehmen und tattdessen die gewürfelten Zwiebeln, Knoblauch, Tomatenmark und Gewürze anrösten. Nach dem hinzgeben der Sour Cream und der Brühe mindestens eine Stunde bei geringer Hitze schmoren.