Mittwoch, 30. März 2011

Bärlauchsüppchen

Einer der schönsten und sichersten Wege sich seine Gesellschaftsfähigkeit zu ruinieren und sich ins soziale Abseits zu stellen ist nehmen ist neben dem Tragen eines Pro-Atomkraft-Ansteckers der Verzehr einer Bärlauchsuppe.
Abgesehen von schelcht besuchten Wochenmärkten in Berlin-Charlottenburg trifft man den wilden Verwandten des Knoblauchs im Frühjahr in vielen Deutschen Wäldern. Sollte man auf die Idee kommen ihn selbst zu sammeln, ist Vorsicht geboten, da die ähnlich aussehenden Blätter des Maiglöckchens und anderer Gewächse potentiell tödlich sein können. Riecht der Waldboden plötzlich wie der Dönerbude um die Ecke, ist die Verwechslungsgefahr jedoch nahezu ausgeschlossen. Die Note des Bärlauch ist tendenziell ein wenig feiner, als die seines gemeinen Bruder, begleitet einen jedoch nicht weniger hartnäckig durch den darauffolgenden Tag.

















ein Bund Bärlauch
200g Sahne
4 kleine Katoffeln
Gemüsebrühe

Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in der Gemüsebrühe weichkochen. Zwichenzeitlich die Sahne Steif schlagen und beiseite Stellen.  Die Kartoffelsuppe sobald sie Knollen weich sind mit dem Mixer Pürieren, beim Verdickungsverhältnis herrscht freie Auswahl, je nachdem ob die Suppe als Vorspeise dienen oder abendfüllen sein soll. Den Bärlauch fein gehackt hinzgeben und kurz ein bis zwei Minuten mitköcheln lassen, dass er nicht zuviel von seinem Geschmack verliert. Den Topf vom Herd ziehen und kurz vor dem Servieren die Sahne hineinrühren oder als Hütchen servieren.

Kalbs-Entrecote

Nein, trotz täglichen Kantinenbesuchen hab ich das Kochen noch nicht vollends eingestellt. Allerdingst stark reduziert. Das liegt zum einen an mangelnder Zeit, viel mehr noch aber an der Stärke der familieninternen Konkurrenz.
Da ich nun aber ein gesittetes Alter erreicht habe, wollte ich mir das alljährliche Besäufnis inclusive Krankenhausaufenthalten und allem was sonst noch dazu gehört ersparen. Es traf sich also herrvorragend, dass nur meine intelligenten, vernünftigen Freunde erreichbar waren und ich sie zum späten Abendessen lud.

Eines bestätigt sich immer wieder:
Trinken und Kochen: Ein Traumpaar!
Gäste und Kochen: Möglich.
Gäste, Trinken und Kochen: Das Chaos ist vorprogrammiert!

Wenn sich das Chaos auch nie völlig vermeiden lässt, kann man dem (Vorsicht! Kandidat für Unwort es Jahres 2011!) Restrisiko gelassen entgegentreten. Nudeln sind, sollte man nicht vergessen das Wasser zum Kochen zu bringen eine Affäre von fünf Minuten. Vorgeschnittene Karöttchen kann man in der Zwischenzeit garen. Fehlt also nur ein Fleisch, bei dme man nicht falsch machen und dem die Verspätung des ein oder anderen Gastes nicht anhaben kann.

Ein großes Stück Kalbs-Entrecote, je nach Anzahl der unnützen Fresser, um die anderthalb Kilo salzen und Pfeffern und rundherum (ja auch die Enden) in Olivenöl anbraten. Das gute Stück wird dich für die nächsten zweieinhalb Stunden bei kuschligen 80°C sich selsbt überlassen und darf, damit nicht allzusehr vereinsamt am und an gewendet werden. Sobald die Kerntemperatur je nach Gusto auf 61° bis 64° gestiegen ist, darf sich das Fleisch auf einem Teller bei abgeschaltetem oder geöffnetem Ofen etwas entspannen, währen der Bratensatz mit Cognac und Sahne abgelöscht und zu einer Soße eingekocht wird.

Freitag, 25. März 2011

Das erste Mal

Ein Runnig-Gag einer meiner Komiliton ist es mich zu fragen ob ich ihn in die Mensa begleite. Meine Antwort ist stehts die Selbe: "Ich war noch nie in der Mensa der TU, ich sehe keinen Anlass dies zu ändern und ich will das nach meinem Bachelorabschluss immernoch behaupten können."
Eine freie Entscheidung, die jeglicher Begründung entbehrt. Ich weiß nicht wie das Essen in der Mensa der TU Berlin schmeckt oder zubereitet wird, es interessiert mich einfach nicht.
Manche Dinge sind jedoch unausweichlich. So kam ich die letzten sechs Wochen in den Genuss mein Mittagsmahl in einer Kantine des schwäbischten aller schwäbsichen Technologieunternehmen zu verzehren.
Es mag daran liegen, dass "Schaffen" hungrig macht, jedenfalls finde ich keinen Makel oder Anlass mich zu begklagen.
Dass ich mir am ersten Tag Salatdressing als Suppe einschöpfte, muss ich mir wohl ganz allein ankreiden.
Neben Kantinenklassikern stand viel Fisch auf dem Speiseplan und gegen Aufpreis waren sogar Gerichte zu haben, die bald in meine eigene Küche Eingang finden werden. Nie hätte ich erwartet in einer Kantine auf Pasta mit Ziegenkäse und gerösteten Pinienkernen zu treffen.
Den reißendsten Absatz fanden im Übrigen nicht halbes Hähnchen mit Pommes, oder Hamburger, sondern echt schwäbisch Lisen mit Spätzle.

Trotzdem sieht meine Lieblingskantine anders aus!